Episode 24: Mit Luisa Scheiber über Gehen und „Baden“ im Wald

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Nicola Wessinghage
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Luisa Scheiber

Dass ein Spaziergang durch den Wald gesund für Körper und Psyche ist, haben verschiedene Studien immer wieder nachweisen können. In dieser Episode habe ich mit der Psychologin Luisa Scheiber über eine ganz besondere Art gesprochen, sich im Wald aufzuhalten und zu bewegen: das Waldbaden. Wer es einmal erlebt hat, wird danach vermutlich auch bei einem ganz normalen Spaziergang anders durch den Wald gehen als zuvor. Das langsame und bewusste Gehen ist dabei beim Waldbaden für viele erst einmal eine Herausforderung.

Ich habe unter Luisas Anleitung auf Usedom eine Art Schnupperkurs ins Waldbaden erleben dürfen und berichte davon im Anschluss an das Gespräch mit Luisa.

Luisa ist zertifizierte Kursleiterin für Waldbaden („Achtsamkeit in der Natur“) und bietet Kurse in Waldbaden auf Usedom an. Hauptberuflich arbeitet sie als Psychologin in einer Klinik auf der Insel. Sie hat Humanmedizin (Physikum) in Münster studiert und ihr Studium mit dem Master of Science Psychologie in Bielefeld abgeschlossen. Ihre letzten Prüfungen fielen noch in die Zeit, als Covid-19 die Studienbedingungen diktierte. Nach dem Studium war wegen der Pandemie dann eine größere Reise zunächst nicht möglich. Sie suchte ihren ersten Job deshalb dort, wo andere Urlaub machen, und kam nach Usedom. Als ihre befristete Stelle auslief, bewarb sie sich – anders als zunächst geplant – auf der Insel in eine Festanstellung. Dass Luisa Usedom nicht mehr verlassen wollte, hat viel mit dem wunderbaren Küstenwald zu tun, in den sie sich gleich nach ihrer Ankunft verliebt hatte.

Luisa hat die heilsamen Effekte des Waldbadens nach dem in der Pandemie belastenden Studium an sich selbst erlebt. Regelmäßig beobachtet sie sie auch an den Patient*innen, mit denen sie in der Klinik arbeitet. Häufig landen die aus einem überfrachteten Alltag mit Erschöpfung auf der Insel und finden im Wald Ruhe und Erholung.

In ersten Ländern wird das Waldbaden deshalb heute schon auf Rezept verordnet. In Japan, wo es seinen Ursprung hat, ist das „Shinrinyoku“ heute sehr beliebt. Kein Wunder, denn in Japan sind 67 Prozent des Landes von Wäldern bedeckt.

Was man aus dieser Folge mitnehmen kann:

•Was Waldbaden bedeutet und wie das konkret in Praxis aussieht

• Ob man beim Waldbaden Bäume umarmen muss

• Warum es so gut für Körper und Geist ist, sich im Wald aufzuhalten

• Wie man sich beim Waldbaden fortbewegt

• Wie oft man in den Wald gehen sollte, um von den positiven Wirkungen zu profitieren

• Wie man einen guten Kursus findet

• Warum das Waldbaden gerade so beliebt ist

• Wo der schönste Küstenwald im Land ist (zumindest nach unserer beider Meinung)

Links und Buchtitel

Website Luisa Scheiber: Im Einklang Waldbaden

Luisa Scheiber mit Waldbaden bei Instagram

Website: Deutsche Akademie für Waldbaden und Gesundheit

Liste nach Postleitzahlen von zertifizierten Kursleiter*innen bei der Akademie für Waldbaden

Buchtipps Luisa:

„Waldtherapie – das Potential des Waldes für Ihre Gesundheit“, von Angela Schuh und Gisela Immich. Springer, Berlin, Heidelberg 2019.

„Das geheime Leben der Bäume.
Was sie fühlen, wie sie kommunizieren – die Entdeckung einer verborgenen Welt“, von Peter Wohlleben

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Musik: Walking Dub von Mastermind XS aus Saarbrücken von ihrem Album “Keep on moving”, erschienen unter der Creative-Commons-Lizenz 4.0 (CC BY-NC-ND 4.0).

Episode 23: Mit Silke Stamm über Gehen im Schnee in den hohen Bergen

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Silke Stamm
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Nicola Wessinghage

Skihochtouren gelten als Königdisziplin des Wintersports und führen auf die Ursprünge des Skilaufens zurück. Statt sich in Liften mit geheizten Sitzen auf den Berg hochkutschieren zu lassen werden die Gipfel aus eigener Kraft erklommen.

Silke Stamm hat in ihrem Romandebüt „Hohe Berge“ eine Skidurchquerung durch die Schweizer Alpen literarisch verarbeitet, die sie selbst erlebt hat. Seit vielen Jahren unternimmt sie regelmäßig Skihochtouren im Hochgebirge. Kommt man bei einer Skiwanderung in den meditativen Flow, den viele Spaziergänge ausmachen? Wie anstrengend ist das Gehen, ist es nur Mittel zum Zweck der tollen Abfahrt oder hat es seinen eigenen Wert? Welche Ausrüstung braucht man und wie geht man mit den gefährlichen Situationen um, auf die man sich einstellen muss?

Ich habe mit Silke über ihre eigenen Erfahrungen gesprochen und ihre Motivation, sich auf dieses Abenteuer immer wieder einzulassen. Und wir haben uns über ihr Buch unterhalten: Was sie dazu gebracht hat, ihre Erlebnisse in den Bergen literarisch zu bearbeiten, was von dem Erzählten hat sie selbst erlebt hat und was macht das Besondere ihrer Literatur aus?

Silke Stamm hat Mathematik und Physik in Freiburg und Edinburgh studiert und arbeitet heute als Lehrerin für Mathe und Physik in der Nähe von Hamburg. Zugleich ist sie eine preisgekrönte Schriftstellerin: 2013 wurde sie mit dem Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg ausgezeichnet. 2020 erhielt sie vorab für einen Auszug aus ihrem ersten Roman „Hohe Berge“ den Hamburger Literaturpreis.

Ihr Debüt „Besser wird es nicht. Achtundneunzig Arten, eine Antwort zu erhalten“ erschien 2017.

Foto: Andreas Hornoff

Links und Buchtitel

  • Besser wird es nicht. Achtundneunzig Arten, eine Antwort zu erhalten. Prosa. PUNKTUM Bücher!, Hamburg 2017.
  • Hohe Berge. Roman, Berlin Verlag, Berlin 2022.

Die „Eisbademeisters Hamburg“, die sich regelmäßig zum Kaltbaden in der Elbe treffen und mit jedem Menschen, der ins Wasser geht, Geld für den guten Zweck einsammeln.

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Episode 22: Mit Hella Kemper über 770 Kilometer zu Fuß durch Deutschland und die Ostsee-Umrundung

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Nicola Wessinghage
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Hella Kemper

Schon einige Menschen haben sich auf den Weg gemacht, um zu Fuß durch Deutschland zu gehen, von Norden nach Süden, von Hamburg bis zu den Alpen oder quer durchs Land. So verschieden die Routen sind, so unterschiedlich sind auch die Motive, aus denen heraus Männer und Frauen die Fußreise unternehmen.

In der heutigen Folge spricht die Journalistin und Autorin Hella Kemper darüber, warum sie sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrer Freundin Hanna Schlosser aufgemacht hat und von Hamburg bis an den Ammersee gewandert ist – rund 770 Kilometer in 27 Tagen. Die besondere Herausforderung: Die beiden waren im Corona-Lockdown unterwegs, als nahezu alle Restaurants, Hotels, Pensionen und viele Geschäfte geschlossen hatten.

Hella Kemper ist Journalistin, Autorin und Lektorin. Sie kommt gebürtig aus Warburg in Ostwestfalen-Lippe. Nach ihrem Studium in Göttingen und Paderborn, einem Zeitungsvolontariat bei der Neuen Westfälischen und vier Jahre im Feuilleton bei der Tageszeitung hat es sie in eine Stadt mit Fluss nach Hamburg gezogen. Hier arbeitet sie heute als Redakteurin für das Magazin ZEIT-Wissen und den ZEIT-Wissen-Podcast „Woher weißt du das?“ und zudem als Autorin und Lektorin.

Das Bild zeigt Hella Kemper auf Steinen sitzend.
Foto: Lisa Morgenstern

Hella Kemper wandert nicht nur mit Begeisterung, sie ist auch leidenschaftliche Flussschwimmerin und hat schon zwei Bücher darüber geschrieben: „Elbschwimmer, die Rückkehr einer Badekultur,“ sowie „Leben am Fluss – Bekenntnisse einer Elbschwimmerin (weitere Infos siehe unter Links).

Im Podcastgespräch geht es um die gemeinsame Wanderung der beiden Frauen. Hella Kemper berichtet über die Erkenntnis der eigenen Grenzen und die Demut, in die wir versetzt werden, wenn wir diese Grenzen erkennen und spüren können. Es geht um schmerzende Füße, die richtigen Schuhe, um die Bedeutung von Pausen, die richtige Menge Gepäck und um das Glück vom Ankommen.

Im letzten Teil berichtet Hanna Kemper von einem Langzeitprojekt: Die Ostsee-Umrundung. Die Pandemie hatten ihr in den vergangenen Jahr die Fortsetzung erschwert – aktuell zwingt Putin sie, die Route zu ändern. In Kürze wird sie sich aufmachen zur nächsten Etappe.

Erinnerungen von der Ostsee-Umrundung von Hella Kemper

Links und Buchtitel

Hella Kemper: Elbschwimmer, die Rückkehr einer Badekultur, Murmann-Verlag 2006.

Hella Kemper: Leben am Fluss. Bekenntnisse einer Elbschwimmerin. KjM Buchverlag. 2020

Werner Herzog: Vom Gehen im Eis. Über die Wanderung von München bis Paris, Hanser-Verlag.

„Läuft doch! Das Wunder des Gehens“ – Episode des ZEIT-Wissen-Podcasts „Woher weißt du das?“, April 2022

Wikipedia-Artikel zu Hella Kemper

Hella Kemper bei Instagram

Hella Kemper auf Twitter

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Episode 21: Mit Christian Sauer über Gehen im Regen

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Christian Sauer
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Nicola Wessinghage

Passend zur aktuellen Wetterlage im Februar geht es heute darum, das Gehen und Wandern im Regen genießen zu lernen. Der Autor Christian Sauer hat ein richtiges Faible dafür entwickelt und in einem Buch, das Ende letzten Jahres erschien, eine Art Liebeserklärung an den Regen geschrieben.

Profil Christian Sauer

Dr. Christian Sauer, Jahrgang 1963, ist Sachbuch-Autor, Weiterbildungsdozent und Coach in Hamburg. Der gelernte Journalist begann seine Laufbahn beim »Tagesspiegel« und war bis 2006 Stellvertretender Chefredakteur des Magazins »chrismon«. Mit Anfang 40 startete er beruflich noch mal durch; seitdem bildet er Führungskräfte fort, coacht Medienprofis und berät Verlage. Das Thema Wandern fasziniert ihn seit seiner Kindheit im Sauerland, heute nutzt er die Methode Wandercoaching für seine Arbeit als Berater.

„Draußen gehen“ und „Regen – eine Liebeserklärung“

In seinem ersten Natur-Buch „Draußen gehen“ hatte er seine Leser*innen motivieren wollen, überhaupt öfter mal vor die Tür zu gehen und draußen unterwegs zu sein. In seinem Buch über den Regen nun lädt er ein, das Haus auch oder gerade dann zu verlassen, wenn es regnet.

Im Podcastgespräch bringen wir beides zusammen – Gehen und den Regen. Wir entdecken einige Parallelen, und am Ende der Episode möchte man eigentlich nur noch eines: Herausgehen und den Regen erleben!

Das habe ich dann einige Zeit später auch gemacht – wie sich meine Einstellung zum Regen durch das Gehen und das Buch verändert hat, darüber berichte ich in meinem Experiment.

Ganz am Ende liest Christian Sauer noch zwei kurze Passagen aus seinem Buch.

Links:

Christian Sauer: Regen. Eine Liebeserklärung an das Wetter, wie es ist, Mainz: Verlag Hermann Schmidt 2021
Christian Sauer: Draußen gehen. Inspiration und Gelassenheit im Dialog mit der Natur, Mainz: Verlag Hermann Schmidt (2. Aufl.) 2020

Studie zur Entstehung der eigenen Haltung zum Regenwetter bei spektrum.de

Song „Regen“ von Enno Bunger bei YouTube

NDR-Beitrag über das Regen-Buch von Christian Sauer

„Walk!“ – Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt a. M., ab 18. Februar 2022

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Episode 20: Mit Stefanie Jarantowski über Pilgern auf dem Olavsweg

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Stefanie Jarantowski
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Nicola Wessinghage

Nach der eher theoretisch angelegten Episode über das Pilgern mit den Wissenschaftlern Christian Kurrat und Patrick Heiser von der Fernuniversität in Hagen gibt es in dieser Episode einen Bericht über die praktische Erfahrung. Ich habe mich sehr gefreut, dass Stefanie Jarantowski, Autorin des Buches: Abenteuer Olavsweg, dafür zugesagt hat.

Stefanie wurde 1982 in Berlin-Pankow geboren und hat mit 28 Jahren ihr erstes Unternehmen gegründet, das IT-Startup „Eventsofa“. Nach acht Wachstumsjahren hat sie es 2019 erfolgreich verkauft, um dann noch mal neu zu starten. Wie sie ihren Neuanfang auf dem nördlichsten Pilgerweg der Welt findet, darüber berichtet ihr Buch „Abenteuer Olavsweg – Eine Frau pilgert den Neuanfang“.  Die Idee zum Pilgern hatte ein Artikel im „Guardian“ angeregt – ein Bericht über den Olavs-Pilgerweg in Norwegen. Ohne lange zu überlegen hatte sie nur 14 Tage nach der Lektüre ihre Sachen gepackt, um gemeinsam mit ihrem Mann Stephan von Berlin mit Zug und Fähre nach Oslo zu fahren. Ziel war es, den 643 Kilometer langen Weg bis nach Trondheim ans Meer zu laufen…

Stefanie berichtet, wie es zu der Entscheidung kam, den Weg zu wandern, was sie erwartet hatte, wie dann die Realität aussah – und was die Pilgerreise verändert hat.

Foto: Stefanie Jarantowski
Foto: Stefanie Jarantowski

Links:

Weitere Infos zum Olavsweg und über das Buch findet ihr auf Stefanie Website zum Pilgerweg (inkl. Tipps und Packliste)

Das Buch: „Abenteuer Olavsweg – Eine Frau pilgert den Neuanfang“. Ikigai Verlag; 2. Auflage 2021 

Instagram-Kanal von Stefanie

Was sich aus dieser Folge mitnehmen lässt:

• Was den Olavsweg vom berühmten Jakobsweg unterscheidet

• Wie man sich auf den Pilgerweg vorbereiten kann – wenn man etwas weniger spontan unterwegs ist als Stefanie und ihr Mann

• Warum das Pilgern für viele gerade in Übergangssituationen von einer Lebensphase in die nächste sehr hilfreich ist

• Wann die beste Zeit ist, den Olavsweg zu wandern

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Episode 19: Mit Sophie Burger und Lenja Busch über Audiowalks

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Sophie Burger
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Lenja Busch
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Nicola Wessinghage

Storydive ist eine App, die Geschichten auf eine ganz neue Weise zum Leben erweckt: indem wir sie als Hörer*innen während eines Spaziergangs selbst erleben.

„Die Stadt um dich herum verwandelt sich vor deinen Augen in den Schauplatz einer Geschichte, in der du die Hauptrolle spielst.“, heißt es auf der Website.

Ich habe in dieser Episode mit Sophie Burger und Lenja Busch aus dem Team von Storydive gesprochen. Sie erklären, was einen Audiowalk ausmacht, was das Faszinierende daran ist, woher die Idee kommt und wie sich ein Spaziergang verändert, wenn ich dabei in eine Geschichte eintauche.

Fotos: Storydive

Sophie Burger liebt Geschichten, egal in welchem Medium. Ihr Lieblingsmedium Audiowalk hat die Theater-, Film- und Medienwissenschaftlerin 2009 entdeckt und forscht seither dazu, wie man darin am besten Geschichten erzählt. Sie hat mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Umsetzung von Audiowalks und anderen umgebungsbezogenen Formaten und gibt regelmäßig Workshops und Webinare. Sophie entwickelt und betreut Audiowalkproduktionen für Auftraggeber*innen aus dem Unternehmens- und Bildungsbereich von der Konzeption bis zur Veröffentlichung.

Sophie Burger, *1986

Geschäftsführung, Projektleitung, strategische Entwicklung

2006 – 2014    Studium Theater-, Film- und Medienwissenschaft, allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft (M.A.)

2015 – 2018    künstlerische Leitung Kurbel Filmtheater eG

2019 – 2021    Stipendiatin Exist und Junge Innovatoren für Storydive

hat seit 2009 über 70 Audiowalkproduktionen umgesetzt oder begleitet

Forschung zu ortsbezogenem Erzählen

Lenja Busch ist Dramaturgin und entwickelt zusammen mit Performancekollektiven und Künstler*innen Formate, die immersiv, relevant und zugänglich für ein breites Publikum sind. Sie arbeitet in den Bereichen Konzeption, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit und freut sich immer darauf, zusammen mit Partner*innen aus dem Kunst- und Kulturbereich auditive Erlebnisse zu verwirklichen.

Lenja Busch, *1991

Dramaturgie, Akquise,  Öffentlichkeitsarbeit, Networking

2011 – 2020      Studium der Szenischen Künste (B.A.) und Dramaturgie (M.A.)

2017 – 2019     Dramaturgin auf Kampnagel

2019 – 2020     Produktionsleitung für die 7. Biennale Tanzausbildung auf Kampnagel

2021        Stipendiatin Junge Innovatoren für Storydive

Audiowalkproduktionen seit 2013

dramaturgische Beratung von Projekten

betreut den Storydive Instafeed

Nicht dabei im Gespräch, aber Teil des Teams und Mitgründer von Storydive ist Fabian Eck, *1985, verantwortlich für technische Entwicklung, Finanzen, Audioproduktion und -postproduktion

Storydive ist gerade noch im Aufbau, es gibt Geschichten zu einzelnen Städten, die nur dort gehört werden können, wo sie entstanden sind und spielen. Darüber hinaus gibt es ein Angebot mit kurzen ortsunabhängigen Geschichten, „here2hear“.

Nach dem Gespräch mit Sophie und Lenja habe ich den Audiowalk in Hamburg-Altona selbst ausprobiert. Die beiden haben mir eine Hörprobe für diesen Podcast zur Verfügung gestellt – anschließend berichte ich über meine Erfahrungen.

Links:

https://www.storydive.de

Bei Twitter: @story_dive

https://www.instagram.com/story_dive

https://www.facebook.com/storydivecommunity

Der von Sophie erwähnte Audiowalk “A machine to see with” von Blasttheory (Audiowalk mit Banküberfall); der Genrebegriff für Filme mit Banküberfällen lautet: heist-movies

Anmeldung zum Storydive-Newsletter, um über neue Projekte, Audiowalks und die Entwicklung auf dem Laufenden zu bleiben

Künstler*innenkollektiv Hella Lux (Partner bei internationaler Produktion): Out and doors, internationales Projekt der Hans-Farmont-Stiftung in Düsseldorf

Podcast – Storytelling für Storydive

Was sich aus dieser Episode mitnehmen lässt:

• was einen Audiowalk ausmacht und was ihn von einem Podcast unterscheidet

• wie ein Audiowalk mein Spaziergangserlebnis auch nachhaltig verändert

• warum wir Geschichten im Gehen besonders gut verstehen

• wie das aktive Gehen und Eintauchen die Rezeption verändert und was das Reizvolle daran ist

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Ich freue mich über Feedback an mail(@)lob-des-gehens.de oder in den Kommentaren auf der Website www.lob-des-gehens.de unter den einzelnen Episoden.

Episode 18: Mit Christian Kurrat und Patrick Heiser über das Pilgern

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Christian Kurrat
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Patrick Heiser
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Dr. Patrick Heiser und Dr. Christian Kurrat forschen beide an der Fernuniversität in Hagen zum Thema Pilgern. Beide kennen den Jakobsweg mit Ziel Santiago de Compostela aus eigener Erfahrung als aktive Pilgerer. In ihrer wissenschaftlichen Arbeit fragen sie unter anderem, welche Typen von Pilger*innen es gibt, in welchen biographischen Situationen Menschen sich für das Pilgern entscheiden und wie es ihr Leben verändert.

Christian Kurrat und Patrick Heiser präsentieren eine Typologie von Pilgernden.
Bild: Fernuniversität in Hagen.

Links und Suchtipps

Patrick Heiser, Christian Kurrat: Pilgern gestern und heute. Soziologische Beiträge zur religiösen Praxis auf dem Jakobsweg. LIT 2012.

Christian Kurrat: Renaissance des Pilgertums. Zur biographischen Bedeutung des Pilgerns auf dem Jakobsweg. LIT 2015.

Buch: Hape Kerkeling: Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jacobsweg.
Piper Verlag 2006.

Carmen Rohrbach: Muscheln am Weg. Mit dem Esel auf dem Jakobsweg durch Frankreich. Piper Verlag 2005.

Spielfilm: The Way (2010) von Emilio Estevez, u.a. mit Martin Sheen. (Trailer)

Facebookgruppe „Frauen auf dem Jakobsweg“

Podcast „Das Wandermädchen“

Mein Buchtipp: Do Walk. Libby deLana. Do Book Company, 2021.

Libby deLana bei Instagram: @parkhere

Was sich aus dieser Folge mitnehmen lässt:

• Was es bedeutet, zu pilgern

• Was Menschen zum Pilgern bewegt

• Was es mit dem „Kerkeling-Effekt“ auf sich hat

• Wie die Typologie der Pilger*innen aussieht

• Wie viele verschiedene Jakobswege es gibt

• Wie es gelingt, das Zertifikat des Jakobswegs auf lateinisch zu erhalten

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Episode 17: Mit Dirk Liesemer über Gehen in der Nacht

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Dirk Liesemer
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An die 50 Wanderungen durch die Nacht hat der Journalist und Autor Dirk Liesemer für sein Buch „Streifzüge durch die Nacht“ unternommen, das 2020 im Piper Verlag erschienen ist. Er war in Deutschland, in der Schweiz und in Österreich unterwegs, vom Allgäu bis nach Amrum, im Gebirge genau wie am Meer, in Metropolen wie Zürich, München und Hamburg genau wie in ländlichen Gegenden oder im Ruhrgebiet.

Dirk Liesemer ist Journalist und Autor, er schreibt über Geschichte, Natur und Gesellschaft, unter anderem für mare, GEO, P.M. History, für das Feuilleton der F.A.Z. und für SPIEGEL Geschichte. Er hat vor „Streifzüge durch die Nacht“ schon zwei weitere Bücher herausgebracht.

Im Gespräch geht es unter anderem um die veränderte Wahrnehmung in der Nacht über die Sinnesorgane. Wir sprechen über die Furcht, die sich nachts fast automatisch einstellt, über die Begegnung mit sich selbst, über Erinnerungen an die Kindheit. Dirk berichtet über den Austausch mit Esoteriker*innen und mit Wissenschaftler*innen – und nicht zuletzt sind Wildschweine ein Thema dieser Episode.

Am Ende der Folge berichte ich von meiner eigenen Nachtwanderung auf Usedom – eher ein Spaziergang, und doch sehr eindrucksvoll.

Buchtipps von Dirk:

Gustave Flaubert: Die Reise nach Ägypten. Erschienen im Parthas Verlag Berlin, 2011.

Willi Winkler: Deutschland eine Winterreise. Rowohlt, Berlin, 2014.

Wolfgang Büscher: Berlin, Moskau. Rowohlt, Berlin, 2003.

Weitere Informationen zu diesem Podcast und Hinweise auf weitere Podcasts, Bücher und Links zum Thema Gehen auf der Website: www.lob-des-gehens.de

Was sich aus der Folge mitnehmen lässt:

• Warum es sich lohnt, nachts zu wandern oder zu spazieren zu gehen

• Wie sich die Sinneswahrnehmung ändert, wenn wir nachts unterwegs sind

• Wie man sich am besten verhält, wenn man einem Wildschwein in freier Natur begegnet

• Was es mit der Lichtverschmutzung auf sich hat

• Warum die Nacht heller ist, wenn der Himmel bewölkt ist

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Episode 16: Bonusfolge. Auszüge aus „Streifzüge durch die Nacht“ von Dirk Liesemer.

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Nicola Wessinghage
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Loubna Bouharrour
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Dirk Liesemer

Auch im Juni gibt es bei „Lob des Gehens“ eine Bonusfolge: Eine Lesung als Einstimmung auf die nächste Episode, die in einer Woche erscheinen wird. Darin unterhalte ich mich dann mit Dirk Liesemer über das Gehen in der Nacht. Für sein Buch „Streifzüge durch die Nacht“, das 2020 im Piper Verlag erschienen ist, hat er viele verschiedene Nachtwanderungen unternommen, in Deutschland, der Schweiz und in Österreich. Seine Streifzüge beginnen im Winter, er wandert sich dann einmal durch alle Jahreszeiten, von Füssen im Allgäu bis nach Greifswald, durch Städte wie Zürich, durch die Weißen Nächte auf Usedom, im Teutoburger Wald bei den Externsteinen und auf der Nordseeinsel Amrum.

Dirk Liesemer arbeitet als Journalist und Buchautor und schreibt über Geschichte, Natur und Gesellschaft.

Loubna Bouharrour liest den zweiten Teil des Kapitels, in dem Dirk mit einem Jugendfreund durchs Ruhrgebiet wandert. Ein weiterer Auszug berichtet von seinen nächtlichen Ausflügen auf Amrum.

Das Gespräch mit Dirk Liesemer wird hier im Podcast am 18. Juni erscheinen.

Weitere Infos zum Buch und Fotos der Streifzüge

Weitere Informationen zu diesem Podcast und Hinweise auf weitere Podcasts, Bücher und Links zum Thema Gehen auf der Website: www.lob-des-gehens.de

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Episode 15: Mit Lea Sauer und Özlem Özgül Dündar über die Flâneuse in den Städten

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Özlem Özgül Dündar
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Lea Sauer
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Nach der Bonusfolg in der letzten Woche, in der die beiden Autorinnen und Herausgeberinnen Lea Sauer und Özlem Özgül Dündar aus ihrem Buch „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte.“ gelesen haben, erscheint in dieser Episode das Gespräch über die Anthologie und das weibliche Flanieren.

Zoom-Gespräch über die Flâneuse für die Podcast-Aufnahme mit Özlem Özgül Dündar (unten links) und Lea Sauer (unten rechts) .

Die Sammlung, die sie gemeinsam mit Mia Göhring und Ronya Othmann herausgegeben haben, ist 2019 im Verbrecherverlag erschienen. Sie enthält insgesamt 30 Texte von 30 Autorinnen, die jeweils ganz unterschiedliche Perspektiven auf das Gehen in der Stadt und die Flâneuse entwickeln. Auch die Erfahrungen von queeren Menschen und von People of Colour gehören zu diesem neuen Konzept des Flanierens.

Lea Sauer promoviert gerade zum Thema neue Flâneur-Konzepte in der zeitgenössischen Literatur, und zwar an der Universität Siegen und an der Université Valenciennes. Lea Sauer wurde am 30. August 1987 in Siegen geboren und hat am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert. Ihre Arbeiten erschienen unter anderem bei BBC Radio, im BLOCK-Magazin, WORD Magazin, bei BELLA Triste, SuKultur, ZEIT Online, in der Freitag und im Deutschlandfunk. Sie war unter anderem Stipendiatin des 20.Klagenfurter Literaturkurses und der Kulturstiftung Sachsen. In diesem Jahr ist sie Stadtschreiberin in Helsinki.

Özlem Özgül Dündar wurde 1983 in Solingen geboren. Sie studierte Literatur und Philosophie, ebenfalls am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Ihr Lyrikdebüt „gedanken zerren“ erschien 2018 im Elif Verlag. Sie erhielt für „türken, feuer“ unter anderem die Auszeichnung „Hörspiel des Jahres 2020“.  2018 wurde Özlem Özgül Dündar mit ihrem Text und ich brenne auf Vorschlag von Insa Wilke zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur nach Klagenfurt eingeladen, wo sie mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet wurde.

Tipps der beiden Autorinnen:

Aras Ören: Berliner Trilogie. Drei Poeme. Berlin, Verbrecher Verlag 2020.

Die Videoarbeit „present views on past streets“ von Johanna Steindorf, 2012

„Present view on past streets is an expanded video work that deals with the subjective experience of walking through an urban space that you’ve never physically been to. Using an address in San Sperate, Sardinia, as the starting point, I made a video of the tour that I took in Google Street View while still in Cologne, Germany – and without ever having been to Italy or Sardinia. As a sound layer, my own voice was recorded, commenting sensations, observations and the sounds that I would imagine to experience while walking through the actual village.“

Anneke Lubkowitz: Psychogeographie. Matthes & Seitz, Berlin, 2020.

Die erstmals 1956 von Guy Debord beschriebene Psychogeografie ist eine Methode des Gehens und der Stadterkundung, in der man sich treiben lässt, sich der Umgebung aussetzt, sie beobachtet und darüber objektive Erkenntnisse zu gewinnen versucht.  Anneke Lubkowitz versammelt in ihrer Anthologie wichtige und überwiegend erstmals auf Deutsch publizierte Grundlagentexte.

Was sich aus dieser Folge mitnehmen lässt:

• Wie die Flâneuse die Stadt anders wahrnimmt und beschreibt als der Flâneur

• Warum die Flâneuse nicht einfach das weibliche Pendant ist zum männlichen Flâneur

• Warum wir so vergleichsweise wenige Texte von Frauen kennen, die über das Gehen, Wandern und Flanieren schreiben

• Wie das Buch „Flexen. Flâneusen* schreiben Städte“ entstand. Und was das Verb Flexen bedeutet

• Warum es wichtig ist, dass Frauen in Städten Präsenz zeigen und über ihren Blick auf die Stadt berichten

Weitere Informationen zu diesem Podcast und Hinweise auf weitere Podcasts, Bücher und Links zum Thema Gehen auf der Website: www.lob-des-gehens.de

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