Episode 11: Mit Roland Stimpel über das Image von Fußgänger*innen

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Roland Stimpel
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Nicola Wessinghage

Roland Stimpel ist einer der drei Ehrenamtlichen, die sich im Vorstand von Fuß e.V. engagieren, dem bundesweiten Fachverband für Fußverkehr in Deutschland. Fuß e.V. ist DER Lobbyverband, der sich für die Rechte von Fußgänger*innen im Verkehr einsetzt – und das bereits seit 1985. Roland Stimpel hat lange Zeit als Journalist gearbeitet, u.a. für Stern, Wochenpost und Wirtschaftswoche, und war bis 2017 Chefredakteur des Deutschen Architektenblatts. Schon während seines Studiums hat er sich politisch engagiert und hat in der Bürger*innenbewegung Westtangente dazu beigetragen, den Bau der Berliner Stadtautobahn zu verhindern.

Im Gespräch gehen wir der Frage nach, warum Fußgänger*innen so wenig Beachtung finden, wenn es um die Planung des Verkehrs geht, warum in der Verkehrspolitik bis heute der Geist der ersten Reichs-Straßenverkehrsordnung weht, in der festgelegt wurde: „Der Langsame hat auf den Schnelleren Rücksicht zu nehmen.“

Fuß e.V. kämpft für mehr Raum und mehr Rechte für Fußgänger*innen. Aktuell, so scheint es, hat die Pandemie der Arbeit des Vereins Vorschub geleistet. Roland Stimpel berichtet im Podcast, wie seine Vision aussieht und was für ihn erste Anzeichen dafür sind, dass Fußgänger*innen bei der Planung des Verkehrs bald mehr berücksichtigt werden als bislang. 

Links und Buchtipps:

Website Roland Stimpel

Website Fuß e.V

Untersuchung zu Pressemeldungen der Polizei über Unfälle mit Fußgänger*innen, Berichterstattung im Tagesspiegel: Wie Polizeimeldungen Autounfälle verharmlosen; 20. Januar 2020 

Bertram Weisshaar: Einfach losgehen. Vom Spazieren, Streunen, Wandern und vom Denkengehen. Bastei-Lübbe, Köln, 2018.



Was sich aus dieser Folge mitnehmen lässt:

• Ein Einblick in die Arbeit von Fuß e.V.

• Eine Einschätzung des ersten Fußgänger*innengesetzes, das im Januar 2021 in Berlin verabschiedet wurde.

• Eine Erklärung, warum Fußgänger*innen bei der Verkehrsplanung so lange keine Rolle gespielt haben.

• Eine Vision, wie die Verkehrsplanung aussieht, die Fußgänger*innen als gleichberechtigte Teilnehmende am Verkehr ernst nimmt.

Weitere Informationen zum Podcast “Lob des Gehens” und Hinweise auf weitere Podcasts, Bücher und Links zum Thema Gehen auf der Website: www.lob-des-gehens.de

Der Podcast bei Instagram: @lob_des_gehens

Der Podcast bei Facebook

Musik: “Walking Dub” von Mastermind XS aus Saarbrücken von ihrem Album “Keep on moving”, erschienen unter der Creative-Commons-Lizenz 4.0 (CC BY-NC-ND 4.0).

Ich freue mich über Feedback an mail(@)lob-des-gehens.de oder in den Kommentaren auf der Website.

Episode 4: Mit Bettina Kunst und Berthold Eckebrecht über „walkable cities“

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Bettina Kunst
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Berthold Eckebrecht
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Nicola Wessinghage

In dieser Folge spreche ich mit der Architektin Bettina Kunst und dem Landschaftsarchitekten Berthold Eckebrecht darüber, was eine Stadt zu einer „walkable city“ macht – zu einer Stadt , in der wir gerne zu Fuß unterwegs sind.

Bettina Kunst hat Architektur an der Technischen Universität Braunschweig studiert und leitet mit ihrem Mann das Architekturbüro Kunst + Herbert, Büro für Forschung und Hausbau  in Hamburg. Bettina hat an verschiedenen Hochschulen gelehrt und ist seit 2019 Vorsitzende des Arbeitskreises Stadtentwicklung der Architektenkammer Hamburg, außerdem Mitglied des Gestaltungsbeirats Eckernförde. 

Berthold Eckebrecht ist ausgebildeter Gärtner, er hat Landschaftsplanung an der TU Berlin studiert und arbeitet heute als Landschaftsarchitekt in Hamburg. Zusätzlich engagiert er sich als stellvertretender Vorstand der Landesgruppe Hamburg des Bundes deutscher Landschaftsarchitekten und als stellvertretender Präsident der Architektenkammer Hamburg.

Die beiden berichten von einem Zukunftsworkshop der Architektenkammer Hamburg, in dem sich unter anderem eine Arbeitsgemeinschaft „Stadt zu Fuß“ gebildet hatte.

Wir unterhalten uns darüber, wie Städte heute geplant werden, welche Rolle dabei die Fußgänger*innen und ihrer Bedürfnisse spielen, wie die Corona-Epidemie die Anforderungen an die Stadt verändert hat. Einige Städte wie Paris, Barcelona und Wien, aber auch kleinere, wie die spanische Provinzhauptstadt Pontevedra, haben sich in den letzten Jahren viel mehr als andere an die Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fußgänger angepasst – wie kam es dazu, was treibt sie an und was welche Vorteile bringt ihnen das? Und was ist das Besondere der Fußgängerbrücke Luchtsingel in Rotterdam, die Bettina Kunst im Podcast als „Hymne an die Bewegung“ beschreibt?

Philip Mallis from Melbourne; Foto via Wikimedia, CC-Lizenz 2.0

Fotogalerie: Die Luchtsingel-Brücke in Rotterdam – wunderschöne weitere Fotos des Fotografen Ossip von Duivenbode

Links:

Zusammenfassung des Workshops „Hamburg 2050. Die Zukunft gestalten!“ der Architektenkammer Hamburg und der Hamburgischen Ingenieurkammer-Bau mit der Arbeitsgruppe „Stadt zu Fuß“

Atlas der Weite – zur Bedeutung der Weite in der Stadt: Projekt initiiert aus dem Zukunftsworkshop der Architektenkammer Hamburg

Website des Büros für Stadtplanung, Jan Gehl (Autor des Buches „Städte für Menschen“, Jovis Berlin 2015) – mit vielen Daten unter anderem zur Bewegung in Zeiten des Corona-Lockdowns in Dänemark

Bericht über Paris und die Entwicklungen der Metropole zur Stadt der Fußgänger*innen

Bericht (2018) bei Travelbook über Pontevedra, die spanische Stadt ohne Autos

Urbanes Crowdfunding: Wenn der Schwarm die Stadt rettet, Bericht auf faz.net von Katrin Groth, 30.4.2020

Pressemitteilung der Stadt Leipzig zum Start des neuen Fußgängerbeauftragten (29.1.2018)

Bericht (dpa) in Die Welt über die Fußgängerbeauftragte im Bezirk Hamburg-Mitte: Fußverkehrsbeauftragte soll Gehwegbau koordinieren, 8.10.2020

Bericht über smarte Fliesen auf Fußwegen, auf denen jeder Schritt Energie erzeugt

„Cities Alive – Towards a Walking World“ – Bericht des Büros Arup mit 50 Vorteilen der „walkable cities“ und 80 Projekten aus aller Welt

Walkscore – Tool, um online die Fußgängerfreundlichkeit des eigenen Quartiers bemessen

Was sich aus dieser Folge mitnehmen lässt:

• Was macht eine Stadt „walkable“, also fußgängerfreundlich?

• Wie lassen sich Städte fußgängerfreundlich planen?

• Was macht die Luchtsingel-Brücke in Rotterdam nahezu zu einem Wahrzeichen für die Fußgänger*innen in der Stadt und was bedeutet es, dass sie zum Teil über ein Crowdfunding finanziert worden ist?

• Welche Städte wir uns genauer ansehen sollten, wenn es um walkability geht.

Weitere Informationen zu diesem Podcast und Hinweise auf weitere Podcasts, Bücher und Links zum Thema Gehen auf der Website: www.lob-des-gehens.de

Der Podcast bei Instagram: @lob_des_gehens

Musik: Walking Dub von Mastermind XS aus Saarbrücken von ihrem Album “Keep on moving”, erschienen unter der Creative-Commons-Lizenz 4.0 (CC BY-NC-ND 4.0).

Ich freue mich über Feedback an mail(@)lob-des-gehens.de oder hier in den Kommentaren.